Der Judoabteilung des TSV Tauberbischofsheim gelang ein weiterer grandioser Erfolg: Beim landesweiten Präventionswettbewerb 2011 des Handelsverbandes Württemberg in Kooperation mit dem Kultusministerium, Innenministerium, Städte- und Gemeindetag sowie der Polizei Baden-Württemberg unter dem Motto „Erst denken – dann klicken!“ gingen die teilnehmenden Jugendlichen von der Judoabteilung des TSV Tauberbischofsheim mit ihrem Thema „Happy Slapping“ als Sieger hervor.

Insgesamt gingen 46 Bewerbungen beim Projektbüro Kommunale Kriminalprävention beim Innenministerium Baden-Württemberg ein.
Und so hieß es dann in der Einladung zur Siegerehrung, die Jugendlichen der TSV Judoabteilung haben sich überaus konstruktiv mit den Chancen und Risiken der Neuen Medien auseinandergesetzt.

Natürlich war man von dieser Auszeichnung total überrascht, denn die Preisverleihung fand wie schon vor einigen Wochen beim Lotto-Award Sportjugend-Förderpreis von Baden-Württemberg ebenfalls im Europapark Rust statt, bei dem die TSV Judoabteilung als Landessieger hervor ging.

Worum geht es eigentlich beim Präventionspreis von Baden-Württemberg? Handy und Internet sind aus unserer heutigen Zeit fast nicht mehr weg zu denken. Sie sind zu wichtigen Kommunikationsmitteln geworden. Vor allem bei Jugendlichen haben sie eine sehr starke Verbreitung gefunden. Mittlerweile werden dabei nicht nur Informationen, sondern auch viele Daten getauscht. So landen auf dem Handy möglicherweise auch jugendgefährdete Inhalte wie Gewaltvideos oder das Handy und das Internet werden gezielt für Mobbing missbraucht. In den sozialen Netzwerken ist es leicht jemanden zum Opfer zu machen, indem man ihn bloßstellt – und zwar vor den Augen aller, um ihn zusätzlich zu demütigen. Und das Internet vergisst nichts, getreu dem Spruch „Einmal im Netz – immer im Netz“, so die Aussage von Innenminister Herberit Rech im November 2010.

Im Umgang mit dem Internet und Handy kann man aber auch sehr schnell selbst zum Täter oder Opfer werden. Ein unüberlegter Klick und die Abofalle schnappt zu oder ein Film, ein Videoclip oder ein Musiktitel wurde illegal heruntergeladen. Deshalb ist es so wichtig, dass junge Menschen sich auf mit den möglichen Gefahren auseinandersetzen.

Darum hatte sich TSV-Judoabteilungsleiter Joachim Fels mit seinen Jugendleitern und Jugendlichen seit über zwei Jahren mit diesem Thema intensiv befasst. Die teilnehmenden Jugendlichen aus der fortgeschrittenen Gruppe (12- bis 17-Jährige) entwickelten dabei reges Interesse und brachten ausgezeichnete Ideen ein. So entstand ein Flyer, der unter anderem an die Rathäuser und Schulen verteilt wurde. Ebenfalls brachten sie bei verschiedenen Veranstaltungen im Landkreis das Thema „an den Mann“ und versuchten hierbei Eltern und Jugendliche zu sensibilisieren. Auch gestalteten die Jugendlichen ein Schaufenster in der Fußgängerzone in Tauberbischofsheim, um bildhaft auf Gewaltvideos auf Handys aufmerksam zu machen.

Unterstützung fanden sie bei der Sparkasse Tauberfranken, die einen großen Teil der Kosten für die selbstgestalteten T-Shirts übernahm und auch großzügig die Schalterhalle der Hauptstelle in Tauberbischofsheim für eine zweiwöchige Ausstellung zur Verfügung stellte.

Am vergangenen Mittwoch ging es dann mit einem Bus des Bereitschaftspolizeipräsidiums Göppingen für 22 Jugendlichen und zwei Projektleitern wieder in den Europapark nach Rust zur Preisverleihung. Die Auszeichnung wurde vorgenommen durch Herrn Landespolizeipräsident Prof. Hammann. Für die Abteilung gab es zwar diesmal kein Preisgeld, aber die  tollen Sachpreise für die Teilnehmer waren eine prima Belohnung für ihr Engagement. Im Anschluss daran war noch genügend Zeit, dass alle Gewinner den Europa-Park  ausführlich genießen konnten.

Die Judoabteilung des TSV Tauberbischofsheim freute sich sehr darüber, dass ihr Engagement auf diese Weise gewürdigt wird. Die Jugendlich wissen, dass, dass man sich hierauf jedoch nicht ausruhen kann und planen schon die nächste Aktion.

Preisverleihung mit Landespolizeipräsident Prof. Hammann (fünfter von links), sowie den Vertretern den Innenministerium, Staatsministerium, Kultusministerium und des Handelsverbandes Württemberg